Gästerekord beim Parlamentarischen Abend des BDL

Dieser Parlamentarische Abend des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. fiel aus dem Rahmen. Und das lag nicht nur daran, dass sich die Abgeordneten drängten, sondern auch am Format, das der größte Jugendverband im ländlichen Raum gewählt hatte, um über seine Wahlforderungen ins Gespräch zu kommen.

Beim Auftakt ins Bundestagswahljahr wurde gewürfelt und diskutiert, gezeichnet und Stellung bezogen. Da blieb kein Raum für steife Atmosphäre oder Leisetreterei. Vielmehr trat die Landjugend offene Türen ein und sorgte fraktionsübergreifend für einen lebendigen und intensiven Austausch, der alle Seiten nach vorn brachte. Denn die jungen Menschen waren es, die mit ihren Erfahrungen handfestes Wissen übers Land und die Bedürfnisse der Menschen, die dort leben, transportierten.

Das schaffte Vertrauen und Verständnis für das, was der BDL fürs Land politisch wahrgenommen und umgesetzt sehen will. Dazu gehört zum Beispiel die Umwandlung des Solidaritätszuschlags - nach seinem Auslaufen im Jahr 2019 - in einen Soli fürs Land. „Für die strukturschwachen Gebiete der Bundesrepublik“, präzisierte der BDL-Bundesvorsitzende Sebastian Schaller. „Ziel muss es sein, die Gleichwertigkeit von Lebensbedingungen zu erhalten und zu verbessern“, steckte er bereits bei der Begrüßung den roten Faden des Abends ab.

Seine Amtskollegin Nina Sehnke forderte die politischen Gäste - unter ihnen mehr als 30 Bundestagsabgeordnete - auf, einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, der die Finanzierung von Agrarmarketing zur Absatzförderung erlaubt. „Landwirtschaft braucht zentrales Marketing“, sagte sie.

Nach dem Startschuss der beiden Vorsitzenden für die Wahlkampagne und den Parlamentarischen Abend des BDL ging es mit dem kurzweiligen Veranstaltungsformat „Ich steh’ fürs Land“ gleich zur Sache und um vieles von dem, was Landjugend am Herzen liegt. Der BDL hatte das Berliner Haus der Land- und Ernährungswirtschaft zum Spielfeld umfunktioniert. Auf dem waren die Spielfiguren lebendig und gehörten - wie alle Gäste - zu sieben Teams, die bei abwechslungsreichen Aufgaben zusammenwuchsen.

So schlug z.B. MdB Sabine Leidig nach der Debatte um die BDL-Forderung nach einem Staatssekretär für Jugend einen Jugendbeauftragten der Bundesregierung vor. „Wir brauchen eine Förderung nicht nur für Junglandwirte, sondern zum Beispiel auch für Start-ups im ländlichen Raum“, stellte Dr. Aikens, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, klar. Sein parlamentarischer Kollege Peter Bleser sagte: „Wir müssen im ländlichen Raum zusammenarbeiten und gemeinsam dem Verlust von Strukturen entgegenwirken.“

Und noch eins verbindet alle - Landjugend, Staatssekretäre und Abgeordnete aller Bundestagsfraktionen, Vertreter aus den beiden für den BDL zuständigen Ministerien und Verbänden - allen Meinungsverschiedenheiten zum Trotz: Sie haben die Bekenntnisse „Ich stehe für Landjugend“ und „Ich steh‘ fürs Land“ zu ihren eigenen gemacht.

Das sind Bekenntnisse, an denen die Landjugend die Abgeordneten nach der Bundestagswahl messen will. „Das war ein gelungener Auftakt und ein guter Abend für den politischen Dialog zwischen Landjugend und Bundestagsabgeordneten“, schätzen die beiden BDL-Bundesvorsitzenden angesichts der großen Resonanz ein. Sie bedanken sich dafür, dass sich alle auf dieses ungewöhnliche Veranstaltungsformat eingelassen und es mit Leben erfüllt haben. „Gemeinsam haben wir heute die Knackpunkte aufgetan, unsere Forderungen an die Politik klar gemacht. - Ein guter Ausgangspunkt für die weitere Arbeit“, so Nina Sehnke und Sebastian Schaller.

Die Forderungen des BDL zur Bundestagswahl 2017 gibt’s online unter www.landjugend.de bzw. http://wahl.landjugend.info

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend e.V., 07.03.2017