Gut aufgestelltes Heimatministerium für dauerhafte Perspektiven

„Wir sind für ein Heimatministerium, wenn es ein Ministerium für die ländlichen Räume wird“, sagt Sebastian Schaller zum Vorschlag der Vorsitzenden der Unionsfraktionen. „Denn die strukturschwachen Gebiete in Deutschland verdienen mehr politische und unterstützende Beachtung“, so der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V.

„Die Herausforderungen auf dem Land sind zu groß, um immer nur mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zu arbeiten“, stellt er fest. Darum fordere sein Jugendverband ein Bundesministerium fürs Land, das die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse erhält und die bestehenden Versorgungslücken samt Chancenungleichheiten mit Entschlossenheit und Tatkraft gezielt angeht. „Richtig wirksam für die Menschen auf dem Land wird so ein Ministerium allerdings nur dann, wenn der Solidaritätszuschlag nicht abgeschafft, sondern ab 2019 für die strukturschwache Räume eingesetzt wird“, betont der BDL-Bundesvorsitzende.

Gemeinsam mit seiner Amtskollegin Nina Sehnke begrüßt er den Vorstoß der Chefs der Unionsfraktionen. In dem geht es Presseberichten zufolge darum, den ländlichen Raum zu stärken. Zu den Vorschlägen gehören u.a. ein „Landlehrerstipendium“, die bevorzugte Vergabe von Medizin-Studienplätzen an diejenigen, die in unterversorgten Regionen ihre Zukunft sehen, oder „Glasfaser bis ans Haus“.

„Die Union hat damit einige unserer Vorschläge aufgegriffen. Denn eins ist klar: Perspektiven für die Dörfer zu schaffen, heißt Perspektiven für Deutschland, heißt Heimat zu schaffen“, so die BDL-Bundesvorsitzende. Heimat heiße bleiben und zukunftsgewiss leben zu können, heiße Integration und Teilhabe. „Für uns bedeutet Heimat auch dazuzugehören und sich willkommen zu fühlen, sich beteiligen, sich verwirklichen und gestalten zu können, sagt Nina Sehnke: „ Und zwar überall in der Bundesrepublik Deutschland!“

Für ihren Jugendverband liegt auf der Hand, dass die Länder in Ostdeutschland heute nicht mehr unisono zu den strukturschwachen Gebieten Deutschlands zählen. „Deutschland muss solidarisch mit den strukturschwachen Gebieten sein, die es in Ost und West, Süd und Nord und auch in der Mitte gibt, um dort gleichwertige Lebensverhältnisse zu erhalten. Deshalb ist der Solidaritätszuschlag nicht als Wahlgeschenk zu opfern, sondern zur Unterstützung der strukturschwachen ländlichen Räume einzusetzen“, sind sich die rund 100.000 ehrenamtlich Aktiven im BDL einig.

Der größte Jugendverband im ländlichen Raum fordert daher die Umgestaltung des Solis in einen Soli fürs Land. „Ziel muss es sein, den strukturschwachen Regionen d.h. Landkreisen, Dörfer und Städte in den ländlichen Räumen aufzuhelfen, damit Heimat für sie Heimat bleiben kann“, sagt Sebastian Schaller. Da gehe es um die soziale Infrastruktur für alle Generationen, besonders aber für junge Menschen und junge Familien, so der BDL-Bundesvorsitzende. Jugendarbeit und Kinderbetreuung, Umsetzung von intelligenter Mobilität und ineinandergreifende Konzepte aller Transportmittel, die Verbesserung der medizinischen Versorgung und Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen auf die Situation in den ländlichen Räumen, Internet und Funkempfang… führt er als Beispiele an.

„Dafür brauchen wir ein Ministerium mit Rückgrat, das den strukturschwachen Regionen hierzulande dauerhafte Perspektiven eröffnet und sich nicht bloß mit einem weiteren Etikett wie ländliche Räume oder Heimat schmückt“, so Nina Sehnke und Sebastian Schaller stellvertretend für den BDL.

Mehr zu den Forderungen des BDL zur Bundestagswahl 2017 gibt’s online unter www.landjugend.de bzw. http://wahl.landjugend.info.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 13.03.2017