Marktmacht für alle
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Donnerstag, 06. Oktober 2016 um 09:40

BDL zur aufs Eis gelegten Fusionsentscheidung

2016 09 Fusion Edeka Kaisers„Vordergründig geht es um die 15.000 Arbeitsplätze bei der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann. Doch bei der Fusion mit dem Branchenprimus Edeka, die der Bundesgerichtshof gestoppt hat, geht es auch um uns Junglandwirte und die Zukunft der Landwirtschaft“, mahnt Nina Sehnke, die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V.

Sie steht jeder weiteren Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel kritisch gegenüber. Kein Wunder, dass sich der BDL als größte Interessenvertretung junger Landwirte hierzulande auf der Seite des Bundesgerichtshofs stellte, der den Zusammenschluss der Supermarktketten vorläufig aufs Eis legte. Die Fusion der Handelsriesen hätte Edeka einen Markanteil von mehr als 70 Prozent verschafft.

„Das würde dem Konzern eine noch gewaltigere Marktmacht bescheren. Schon jetzt verkaufen vier Unternehmen rund 85 Prozent der Lebensmittel in Deutschland. Diese Marktkonzentration ist auch ohne diese Fusion für die deutsche Landwirtschaft ein Problem, weil sie quasi mit einem Preisdiktat einhergeht“, stellt die BDL-Bundesvorsitzende klar.

Auf der Erzeugerseite stehen etwa 280.000 landwirtschaftliche Betriebe mit ihren Produkten. Viele haben sich hier z.B. in Genossenschaften zusammengeschlossen. Doch fehlt es ihnen an Verhandlungsmacht gegenüber den großen Konzernen. Das führe zu einem Preisdruck, der kleineren Betrieben das Leben schwer macht. Dabei scheine doch gerade ihr Überleben gesellschaftlich gewollt zu sein, so die junge Landwirtin.

„Außerdem ist das Risiko innerhalb der Lebensmittelkette sehr ungleich verteilt. Wie die Milchkrise sehr deutlich zeigt, tragen das zum größten Teil die landwirtschaftlichen Unternehmer, auch wenn sie es sind, die mit ihrer Arbeit für die Nahrungsmittel sorgen. Fair ist anders“, urteilt die BDL-Bundesvorsitzende.

Das darf bei der ausstehenden Entscheidung des Bundesgerichtshofes nicht vergessen werden, von der viele Arbeitsplätze - im Lebensmitteleinzelhandel und der Landwirtschaft - abhängen. „Wir brauchen eine kartellrechtlich saubere Lösung, die der heimischen Landwirtschaft nicht den Schwarzen Peter zuschiebt. Wir brauchen eine Entscheidung, die uns Junglandwirten die Planungssicherheit gibt, die wir brauchen, wenn wir unsere Höfe zukunftsfit machen wollen“, mahnt Nina Sehnke mit Blick auf den 15. November.

Bereits im Januar hatte sich der BDL auf seinem Junglandwirtekongress mit dem Thema „Marktmacht teilen“ auseinandergesetzt.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend e.V., 06.10.2016

 
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