Langfristige Planungssicherheit zählt
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Mittwoch, 22. Oktober 2008 um 08:39

BDL diskutiert seine Health-Check-Forderungen mit Staatssekretär Lindemann

„Wir sind gegen eine Ausweitung der Modulation. Schon in jetziger Höhe ist dieser Schuh für die Landwirtschaft fast zu groß.“ Mit diesen klaren Worten leitete Johannes Scharl, stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), das Gespräch des Bundesarbeitskreises Agrarpolitik mit Gert Lindemann, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, am Dienstag in Berlin ein. Fast 30 junge LandwirtInnen aus ganz Deutschland diskutierten mit dem Politiker über die Ausrichtung der zukünftigen Agrarpolitik, einschließlich des Health Checks.

Doch die Modulation – die EU-Agrarkommission will eine weitere Umschichtung der europäischen Förderung von der ersten in die zweite Säule der Agrarpolitik, der BDL ist dagegen – war nur ein Punkt der Forderungen, die der BDL-Arbeitskreis mit dem Staatssekretär diskutierte.

Der BDL, der sich seit Jahren für einen sanften Quotenausstieg im Jahr 2015 ausspricht, forderte Lindemann auf, am EU-Ratstisch entsprechend Farbe zu bekennen. Er solle sich dort für den Quotenausstieg und die von den jungen LandwirtInnen dringend benötigte Planungssicherheit einsetzen. Der Staatssekretär sicherte zu, dass die Bundesregierung am Milchfonds, der den Quotenausstieg 2015 abfedern soll, festhalten werde.

Damit sollten insbesondere die LandwirtInnen der Grünlandregionen unterstützt werden, in denen es kaum Alternativen zur Milchviehhaltung gebe, sagte er vor dem BDL-Arbeitskreis. Lindemann zufolge solle der Milchfonds Investititionsförderung, Sommerweide- und Grünlandprämie beinhalten. Darüber hinaus sagte er: „Deutschland will einer Quotenerhöhung nur dann zustimmen, wenn zuvor die Aufnahmekapazität des Marktes überprüft wurde und der Markt das verkraften kann.“

Natürlich beschäftigte auch die Krise an den Finanzmärkten die jungen LandwirtInnen im BDL. Sie befürchten noch härtere Bandagen bei der Kreditvergabe. „Wenn die Prüfungen, denen wir uns für Kredite unterziehen müssen, auch bankenintern gegolten hätten, wäre das Problem heute nicht da“, so Johannes Scharl. Seine These, dass die LandwirtInnen als VertreterInnen der good old economy weniger zu den großen VerliererInnen der jetzigen Entwicklung zählen, unterstützte Staatssekretär Lindemann. „Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Landwirtschaft werden eher gering sein. Aber die konjunkturelle Delle wird auch die Landwirtschaft treffen“, stellte er im Gespräch fest.

Gern nahm er die Bitte von Johanna Knobloch, einer jungen Agrarierin und Landjugendvorsitzenden aus Sachsen-Anhalt, mit. „Bei allem, was beim Health Check der Gemeinsamen Agrarpolitik entschieden wird, achten Sie bitte darauf, dass der jetzt schon hohe Bürokratieaufwand nicht noch mehr wächst“, sagte sie.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 21.10.2008

 
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