BDL: Platz da für junge MilcherzeugerInnen | ||||
Donnerstag, 29. Januar 2009 um 11:28 | |
Optimistischer Milch- und Junglandwirtekongress auf der Grünen Woche „Nach 2015 gibt es ein Weiter für viele von uns. Nicht für alle. Wer als Milchererzeuger einfach weiterwursteln will, wird keine weiße Zukunft haben.“ Durchaus schmerzhafte Worte, die Anne Hartmann, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), beim Milch- und Junglandwirtekongress auf der Grünen Woche an die LandwirtInnen richtete. Ihre Einschätzung ist klar: Zukunft haben nur die MilcherzeugerInnen, die sich dem Markt stellen, die ihre Unternehmen optimieren. „Wachsen, wachsen, wachsen ist nicht die einzig mögliche Strategie. Wichtiger ist, dass der gewählte Weg zum eigenen Unternehmen passt“, zeigte sich Anne Hartmann bei der gemeinsamen Veranstaltung von BDL und Deutschem Bauernverband (DBV) überzeugt. Trotz der Unterschiedlichkeit der Meinungen, die unter dem Motto „Deine Zukunft ist weiß – als UnternehmerIn den Milchmarkt 2015+ gestalten“ zur Sprache kamen, zeigten sich vor allem die jungen LandwirtInnen durchaus zuversichtlich. Sie leben das Unternehmertum von der Pike auf, so dass sie den Wegfall der Quote als Chance und Herausforderung betrachten. Heino Klintworth (29) ist einer von ihnen. Er will in diesem Jahr seinen Milchviehbetrieb erweitern. Allerdings weiß der Niedersachse eins ganz bestimmt: „Investitionen lohnen sich nur in den Bereichen, in denen Geld verdient wird.“ Wer als Landwirt eine weiße Zukunft wolle, müsse die Kosten senken, sagte er. Sein Rezept: Einkaufs- und Maschinengemeinschaften, also weitere Arbeitsteilung. Eher auf die Vermarktung konzentriert sich David Flosbach. Der 29-Jährige rief die rund 700 LandwirtInnen in Berlin auf, die Molkereigenossenschaften als Teil ihres Unternehmens zu betrachten. „Nur wenn Sie dort mitbestimmen, wenn Sie die Strukturen weiter verbessern, damit sich Ihre Produkte besser vermarkten lassen, können Sie auch in Zukunft bestehen“, sagte er. Auch der DBV-Präsident gab der positiven Grundhaltung der anwesenden MilcherzeugerInnen Ausdruck: „Wir sind ein guter Milchstandort. Den müssen und werden wir gemeinsam mit gut ausgebildeten jungen Leuten offensiv ausbauen“, zeigte Gerd Sonnleitner sich überzeugt. Den Schlusspunkt des Milch- und Junglandwirtekongresses setzte am Montag der BDL-Bundesvorsitzende Gunther Hiestand. „Produzieren kann jeder. Vermarktung ist die Kunst“, sagte er, bevor er die älteren LandwirtInnen im Saal aufforderte: „Lassen Sie den Nachwuchs ran. Geben Sie ihnen die Möglichkeit, die Welt zu entdecken. Machen Sie in Ihren Vorständen Platz für junge LandwirtInnen.“ Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 21.01.2009 |