Landjugend überzeugte in drei Runden
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Donnerstag, 12. März 2009 um 13:56
Parlamentarischer Abend 2009 war ein Erfolg

„Im Jahr der Bundestagswahl hat die Landjugend klare Forderungen an die Politik. Lassen Sie uns heute darüber reden“, stimmten die BDL-Bundesvorsitzenden Anne Hartmann und Gunther Hiestand insgesamt 70 Bundestagsabgeordnete und Landjugendliche auf den Parlamentarischen Abend ein. Drei zwanzigminütige Diskussionsrunden an sechs Tischen versprachen am Dienstag einen intensiven und hochpolitischen Austausch von A wie Agrardiesel über R wie Rechtsextremismus bis W wie Weinbezeichnungsrecht.

Kritisch betrachteten Landjugend und Parlamentarier die Agrar-Bildung in Deutschland. Der übliche Weg, seine Ausbildung in verschiedenen Bundesländern zu absolvieren, führt aufgrund verschiedener Lehrpläne oft zur Wiederholung der Inhalte in der Berufsschule. „Hier muss ein bundesweites Konzept her“, stimmte der Abgeordnete Dr. Peter Geisen zu.

Die Entwicklung der ländlichen Regionen müsse vorangetrieben werden, fordert die Landjugend. Attraktive Verkehrsanbindungen auf Straße und Schiene und Breitband für’s Land müssen jetzt höchste Priorität haben, so die Mitglieder des BDL. Der Staat dürfe nicht nur Banken retten, er solle auch in die ländlichen Räume investieren, um deren Attraktivität für die Wirtschaft zu erhöhen.

Leidenschaftlich diskutierten Landjugend und Abgeordnete die EU-Agrarpolitik. „Deutsche LandwirtInnen stehen unter einem ernormen Druck. Sie sollen ausreichend Lebensmittel erzeugen und dabei die hohen Qualitäts- und Umweltstandards der EU einhalten“, fasste die Bundesvorsitzende Anne Hartmann zusammen. „Allein diese Argumente rechtfertigen die Fortsetzung der Direktzahlungen.“ Einig waren sich die Diskutierenden jedoch, dass deutsche LandwirtInnen sich schon jetzt auf die starke Liberalisierung der Märkte nach 2013 einstellen müssten.
Einen deutlichen Appell richteten die JungwinzerInnen an die VertreterInnen der Politik: Stärkt geschlossen über alle Fraktionen im Bundestag die deutsche Weinkultur! „Die Einführung des neuen EU-Bezeichnungsrechts für Wein muss verschoben werden“, verlangte Stefan Braunewell, Jungwinzer aus Rheinhessen.

„Jugend ist ein rares Gut, warum gibt es dann nur eine Einmalzahlung von 100 Euro als Prämie zum Kindergeld und für Ihr altes Auto 2500 Euro“, provozierte Gunther Hiestand die ParlamentarierInnen. Die Mitglieder des BDL verlangen mehr FürstreiterInnen für die Jugend. PolitikerInnen sind gefordert, für junge Menschen einzutreten und plurale Bilder der Jugend zu vermitteln. „Es gibt nicht die Jugend, Jugend ist vielfältig, engagiert, verantwortungsbewusst“, so Gunther Hiestand.

„Rechtsextremismus ist nicht, wie einige Mitglieder des Bundestags vermuten, ein ausgelutschtes Thema“, erklärte der stellv. BDL-Bundesvorsitzende Thomas Böse-Bloching. In den Kommunen zeige sich dieses Problem in zum Teil dramatisch hohem Ausmaß. Die Landjugendlichen sahen hier Lernbedarf bei den PolitikerInnen. „Wenn sich Rechtsextremismus in wahrnehmbaren WählerInnenzahlen auf Bundesebene ausdrückt, ist es zu spät“, warnte Thomas Böse-Bloching. Im April erscheint die BDL-Studie „Es wächst nicht einfach Gras darüber“, die wir den Fraktionen gerne als Nachschlagewerk an die Hand geben.

Einig waren sich Landjugend und PolitikerInnen darin, dass gesunde Ernährung in Kindergärten und Schulen grundlegend sind. Dabei war es den Landjugendlichen ein Bedürfnis darauf hinzuweisen, dass dies nicht an den finanziellen Voraussetzungen der Eltern scheitern darf: „Wir als Landjugend gehen sogar einen Schritt weiter und fordern hierzu bundesweite Lösungen. Eine Zweiklassen-Gesellschaft am Esstisch in der Schule darf es nicht geben!“

Trotz aller Meinungsunterschiede waren ParlamentarierInnen und Jugendliche am Ende des Abends zufrieden. „Diese Veranstaltung fördert die gute Kommunikation zwischen Politik und Landjugend und ist den Kollegen aus dem Bundestag ausdrücklich zu empfehlen“, lobte MdB Georg Schirmbeck. Der nächste Parlamentarische Abend des BDL findet im Jahr 2010 statt.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 05.03.2009
 
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