Quotenpreise auf historisches Tief gesunken
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Donnerstag, 02. April 2009 um 08:25

Ergebnis spiegelt katastrophale Marktlage wider

Der Preis für Milchquoten ist bei der 27. Milchbörse am 1. April 2009 auf ein histo­risches Tief gefallen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) ermittelte einen gewogenen Durchschnittspreis für Deutschland von 23 Cent je Kilogramm. Im Vergleich zum letzten Handelstermin ist dieser um 16 Cent gesunken. Für den Übertragungsbereich West wurde ein Handelpreis von 24 Cent je Kilogramm gegenüber 41 Cent beim Novembertermin errechnet. Der Handelspreis für den Übertragungsbereich Ost lag bei 14 Cent je Kilogramm und damit um insgesamt 17 Cent unter dem Preis der letzten Börse. Mit 346 Millionen Kilogramm wurde die zweithöchste Menge seit Einführung der Milchbörse im Jahr 2000 angeboten. Damit lag das Gesamtangebot an Milchquote auch um ein vielfaches höher als die Gesamtnachfrage von rund 178 Millionen Kilogramm. Insgesamt wurden rund 125 Millio­nen Kilogramm gehandelt.

Im Übertragungsbereicht West wurde weit weniger als die angebotene Menge (ca. 269,7 Millionen Kilogramm) gehandelt (113,9 Millionen Kilogramm). Die nachgefragte Quotenmenge lag bei ca. 160,5 Millionen Kilogramm. Die Auswertung des Übertragungs­bereiches West zeigte, dass in den Übertragungsstellen Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg) und Hessen die angebotene Menge deutlich über der Nachfrage lag. Lediglich in Nordrhein-Westfalen zeigte sich ein umgekehrter Trend. Gemessen am Angebot von 76,7 Millionen Kilogramm war im Übertragungsbereich Ost die Nachfrage nach Milchquote mit 17,7 Millionen Kilogramm sehr gering. Mit 11,2 Millionen Kilogramm fanden nur ca. einsiebentel der angebotenen Menge einen Käufer! So wurden zum Beispiel in Brandenburg nur 12 Prozent und in Sachsen-Anhalt nur 10 Prozent der angebotenen Quote nachgefragt.

Im Gegensatz zu den letzten Handelsterminen ist für die Übertragungsstelle Niedersachsen eine deutliche Quotenabwanderung in Höhe von ca. 17 Millionen Kilogramm zu verzeichnen. Milchquotenzugänge konnten im Übertragungsbereich West die Länder Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (einschließlich Saarland) und Hessen verbuchen. Im Übertra­gungsbereich Ost zeigte sich eine Quotenwanderung nach Sachsen.

Von den insgesamt 3.896 Quotennachfragern waren rund 91 Prozent erfolgreich. Dagegen waren lediglich rund 42 Prozent der insgesamt 4.354 Anbieter erfolgreich.

Der DBV wertet die gesunkenen Quotenpreise zum einen als Reaktion der Milcherzeuger auf die derzeitige katastrophale Marktlage. Zum anderen stellen sich die Milcherzeuger auf das Ende der Milchquotenregelung zum 31. März 2015 ein. Die Signale aus Brüssel wie die Quotenerhöhung und die Änderung des Fettkorrektur-Faktors machen deutlich, dass Investitionen in die Milchquote zurückgestellt werden, erklärte der DBV. Dies spiegle sich auch in der Höhe der geringen Quotennachfrage wider. Das hohe Gesamtangebot hingegen mache sehr deutlich, wie katastrophal die aktuelle Lage auf dem Milchmarkt ist. Es zeigt sich, dass Milcherzeuger aufgrund der schwierigen finanziellen und liquiden Lage zumindest eine Teilmenge ihrer Quote verkauft haben. Aufgrund des hohen Überangebot an nicht verkaufter Quote von ca. 220 Millionen Kilogramm, ist auch in Hinblick auf den nächsten Börsentermin mit einem erheblichen Rückgang der Quotenpreise zu rechnen.

Quelle: Deutscher Bauernverband, 01.04.2009

 
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