Milch braucht Planungssicherheit | ||||
Mittwoch, 03. Juni 2009 um 10:52 | |
Junge Milchbäuerin aus der Eifel bei Milch-Runde mit Angela Merkel und Ilse Aigner Als kontrovers, aber sachlich beschreibt Junglandwirtin Kathrin Thönnes, Landesvorsitzende der Landjugend Rheinland-Nassau, ihr Treffen vom letzten Freitag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesministerin Ilse Aigner und 15 weiteren Milchbäuerinnen. Die 26-jährige Landwirtin betreibt einen Hof in Wirfus/ Rheinland-Pfalz mit 250 Hektar Ackerland und 30 Milchkühen. „Bei der momentanen Planungsunsicherheit werden ich und auch viele andere JunglandwirtInnen, mit denen ich in Kontakt stehe, den Milchviehbetrieb aufgeben. Wir brauchen klare Rahmenbedingungen, um zukunftsorientiert investieren zu können. Dazu muss auch am Beschluss, die Milchquote abzuschaffen, festgehalten werden“, beschreibt Kathrin Thönnes die Lage der jungen Milchbauern. An dem Gespräch mit den beiden Spitzenpolitikerinnen beteiligte sich Kathrin Thönnes als Mitglied der Delegation des Verbands der Deutschen LandFrauen (dlv). Einig waren sich die DiskutantInnen dahingehend, dass langfristige Hilfen für die Milchbauern und -bäuerinnen, wie z. B. das Schulmilch-Projekt der Europäischen Union, vorangetrieben werden müssen. „Der Binnenmarkt muss belebt werden“, so die Vorsitzende der Landjugend Rheinland-Nassau, „beispielsweise durch Image-Kampagnen, wie sie in den USA üblich sind.“ Kathrin Thönnes konnte Angela Merkel ihre Betroffenheit und die der jungen Milchbäuerinnen und Milchbauern vermitteln: Die Bundeskanzlerin wird das Thema Milch im nächsten Treffen der EU-Regierungschefs auf die Tagesordnung setzen. „Danach werden die gleichen Bäuerinnen abermals eingeladen und weitere Vorgehensweisen mit Frau Merkel und Frau Aigner diskutieren“, so Kathrin Thönnes. „Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) begrüßt die konstruktive Diskussion, die Frau Merkel und Frau Aigner ermöglicht haben. Wir fordern nun ein Weiterdenken. Die Milchquote muss abgeschafft werden, da sie ineffizient ist. Sinnvoller wäre es, allen Betrieben eine Risikoausgleichsrücklage zu ermöglichen. Damit könnten Schwankungen in der Erzeugung besser ausgeglichen werden“, erklärt Gunther Hiestand, Vorsitzender des BDL, „da die Landwirtschaft mehr als jeder andere Berufszweig von unberechenbaren Faktoren wie dem Wetter abhängig ist.“ „Wir fordern die Politik auf zu handeln“, so Gunther Hiestand, „denn wir JunglandwirtInnen wollen auch in 30 Jahren noch unserem Beruf nachgehen.“ Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 02.06.2009 |