Salat mit Nebenwirkungen | ||||
Montag, 24. August 2009 um 10:56 | |
"Giftkraut im Salat!" Die Aufregung war groß, als diese Meldung vor einer Woche die Runde machte. Die Konsequenz: Plus- und Netto-Märkte, die Edeka-Gruppe, Rewe, Globus und Aldi nahmen deutschen Rucola aus ihrem Sortiment. Was war passiert? Der Bonner Wissenschaftler Helmut Wiedenfeld hatte vor rund einer Woche das giftige Gemeine Greis- oder Kreuzkraut (Senecio vulgaris) in einer Packung Rucola-Salat nachgewiesen, die ihm zugeschickt worden war und angeblich aus einem Hamburger Supermarkt stammte. Daraufhin nahmen eben jene, oben genannten Supermärkte, wie es hieß "vorsorglich" deutschen Rucola aus dem Sortiment. Viel Aufregung für ein - wohlgemerkt ein einziges - Blatt eines Ackerunkrauts. Bereits 2006 wurden in einer abgepackten Salatmischung aus Radicchio-, Frisee- und Feldsalat Teile anderer Pflanzen nachgewiesen. Laut Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ergab die amtliche Lebensmitteluntersuchung der verunreinigten Salatmischung, dass es sich dabei um Blüten und Blätter des Gemeinen Greiskrautes (Senecio vulgaris L.) handelte. In einer Stellungnahme von 2007 bewertete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) daraufhin das Gesundheitsrisiko durch den Verzehr von Gemeinem Greiskraut für den Verbraucher. Das Ergebnis: "Aus Vergiftungsfällen ist bekannt, dass Gemeines Greiskraut ... lebensbedrohliche Leberschäden verursachen kann.Ursache hierfür sind bestimmte im Greiskraut enthaltene Inhaltsstoffe, wie Senecionin und Riddelin, die zu der Gruppe der ungesättigten Pyrrolizidinalkaloide (PA) gehören und unter diesen zu den giftigsten Substanzen zählen. Ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener würde bei dauerhaftem Verzehr schätzungsweise 220 bis 349 Mikrogramm (?g) ungesättigte PA pro Tag zu sich nehmen und somit die für Arzneimittel ohne anerkanntes Anwendungsgebiet tolerierte Expositionsdosis von 0,1 ?g ungesättigte PA pro Tag um ein Vielfaches überschreiten." Quelle: agrarheute.com, 21.08.2009 |