EU-weit wurde das Quotenziel deutlich verfehlt
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Donnerstag, 22. Oktober 2009 um 11:43

Die Milchbauern orientieren sich bei den Leistungen im Kuhstall offensichtlich nicht allein an dem durch die Quotenregelung vorgegebenen Limit. Im Milchquotenjahr 2008/09 lieferten nach Mitteilung der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen u.a. die Milcherzeuger in Italien und Österreich mehr Milch an ihre Verarbeitungsunternehmen als nach dem Quotensoll erlaubt, die Italiener allerdings sind für ihren laxen Umgang mit diesem Instrument der Mengenregulierung bekannt. Weit unter dem Maximum blieben die EU-Neulinge Rumänien, Malta, Ungarn,  Litauen und Bulgarien, aber auch Schweden, Großbritannien oder Finnland. Und selbst in Deutschland, wo zurzeit sehr heftig über freiwillige Mengenkürzungen diskutiert wird, wurde knapp ein Prozent Milch weniger an die Molkereien angeliefert, als den Milchbauern erlaubt war. Im laufenden Milchgarantiemengenjahr (1.4. bis 31.3.) lag die Anlieferungsmenge bis Ende August um knapp fünf Prozent über dem Vorjahresniveau. Zurzeit flacht die Kurve jedoch ab, so dass noch nicht vorhergesagt werden kann, wie die Endbilanz im Frühjahr letztlich ausfallen wird. Die Reaktionen der Landwirte auf Preisänderungen wirken sich im Kuhstall stets mit erheblicher Verzögerung aus, entscheidender sind häufig Einflüsse wie Futterqualität, Witterung oder auch züchterischer Erfolg.
Die von einzelnen Milcherzeugern vorgeschlagene Streichung der Saldierung könnte viele Milcherzeuger hart treffen. Das Landvolk Niedersachsen weist darauf hin, dass im Quotenjahr 2007/08 in Deutschland fast 1,5 Mio. t Milch mehr erzeugt wurden als nach der Quote erlaubt, diese Menge entsprach einem Prozent der gesamten Erzeugung in der EU. Dort wird jedes Jahr, nach Verrechnung von Über- und Unterlieferung einzelner Erzeuger, die Maximalmenge um zwei bis sechs Prozent unterschritten – allerdings ohne Einfluss auf den Preis! Für überliefernde Milcherzeuger hätte sich aber allein 2007/08 in Deutschland der Wegfall der Saldierung mit einer Superabgabe in Höhe von mehr als 400 Mio. Euro ausgewirkt, mehr als 80 Mio. Euro hätten niedersächsische Erzeuger aufbringen müssen. Im Übrigen überliefern nicht unbedingt die Großbetriebe ihre Quoten, Statistiken einzelner Molkereien belegen vielmehr, dass Milcherzeuger mit rund 300.000 kg Milcherzeugung das starre Korsett der Quote gerne flexibler nutzen möchten.

Quelle: Landvolk Niedersachsen, 22.10.2009

 
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