FAO beurteilt Nachhaltigkeit des jüngsten Milchpreisanstiegs skeptisch | ||||
Montag, 11. Januar 2010 um 12:58 | |
Die Erholung der Weltmarktpreise für Milcherzeugnisse in diesem Jahr ist nach Einschätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) nicht zuletzt auf die Interventionsmaßnahmen in der Europäischen Union und den USA zurückzuführen. Vor diesem Hintergrund stufen die Fachleute in Rom die Nachhaltigkeit der Preisaufschläge für Butter und Milchpulver als „unsicher" ein. Neben dem Bestandsaufbau sorgten außerdem die Drosselung des Milchaufkommens in der EU und den USA sowie das nur geringe Wachstum der Produktion in Ozeanien für eine Begrenzung des Exportangebots. Weltweit dürften laut Angaben der FAO aber erstmals mehr als 700 Mio t Milch erzeugt worden sein; geschätzt wird, dass die Produktion um 1,3 % auf 700,9 Mio steigt. Für 2010 wird eine wieder kräftigere Expansion um etwa 2 % auf 713,6 Mio t vorausgesagt. Die wirtschaftliche Erholung in den großen Ländern Asiens und in Ölexportstaaten hat in den vergangenen Monaten wieder zu einer Belebung der Importnachfrage nach Milchprodukten geführt. Laut Angaben der römischen Fachleute hat sich der von ihnen berechnete „Dairy Price Index", dessen Basiswert 100 dem mittleren Preisniveau von 2002 bis 2004 entspricht, nach dem Absturz auf 114 im Februar bis zum November auf 209 erholt. Dabei kletterte der Index allein im vorigen Monat um 32 %. Im Zeitraum Januar bis November 2009 erreichte er im Schnitt allerdings nur einen Wert von 135, verglichen mit 220 im Gesamtjahr 2008. Quelle: Agra Europe, 04.01.2010 |