Junglandwirte im Fokus der zukünftigen GAP
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Freitag, 28. Januar 2011 um 12:00
Junglandwirtekongress thematisierte die Gemeinsame Agrarpolitik der EU nach 2013

Bis auf den letzten Platz besetzt war der Saal beim Junglandwirtekongress, einer gemeinsamen Veranstaltung des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) und des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Rahmen der Grünen Woche in Berlin. Junge AgrarierInnen aus ganz Deutschland und weiteren Ländern diskutierten mit hochrangigen VertreterInnen der Branche die Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Europa für die Zeit nach 2013. Für die Gestaltung einer zukunftsorientierten, modernen und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft ist die junge Landwirtschaftsgeneration besonders gefragt. „Bringt Euch aktiv in die Diskussion und in die Verhandlungen zur GAP ein“, rief Gunther Hiestand, Bundesvorsitzender des BDL, die jungen LandwirtInnen im Publikum auf.

Magdalena Kliver, stellvertretende BDL-Bundesvorsitzende, und Joris Baecke, Präsident des Rates der Europäischen Junglandwirte CEJA, die neben DBV-Präsident Gerd Sonnleitner und Ico von Wedel, Mitglied des Kabinetts des EU-Kommissars für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung Dacian Ciolo?, an der Podiumsdiskussion teilnahmen, unterstrichen die Notwendigkeit einer Junglandwirteförderung in der GAP. Diese müsse als Starthilfe für Betriebsübernahmen und Niederlassungen dienen, um Investitionen, Betriebsumgestaltungen und –erneuerungen zu ermöglichen. „Wir brauchen einen deutlichen Generationswechsel in der Landwirtschaft“, betonte Joris Baecke und verwies dabei auf die Tatsache, dass nur 6% der landwirtschaftlichen BetriebsleiterInnen in der EU unter 35 Jahren sind. „Letztlich geht es darum, dass junge LandwirtInnen Perspektiven haben und somit der ländliche Raum eine Zukunft hat“, so Magdalena Kliver. Sowohl Kliver als auch Baecke stellten somit den Generationswechsel in der Landwirtschaft als weitere Herausforderung der zukünftigen GAP heraus. Ico von Wedel, der vertretungsweise für den EU-Kommissar Ciolo? teilnahm, versprach, diese Forderung mit nach Brüssel zu nehmen, so dass diese bei den anstehenden GAP-Verhandlungen berücksichtigt werden könne. Der Kommissionsvertreter erklärte vor dem Hintergrund der bevorstehenden Herausforderungen, zu denen er in erster Linie die Ernährungssicherheit, den Klimaschutz, die Energieversorgung und die Einkommenssicherung der LandwirtInnen in der EU zählte, die drei möglichen Optionen der GAP für die Zeit von 2013 – 2020. Laut von Wedel soll es dabei keine „totalen Brüche“ geben und eine Angleichung zwischen den Mitgliedstaaten angestrebt werden.

„Wichtig ist uns JunglandwirtInnen eine politische Verlässlichkeit, die uns bei unseren Betriebsausrichtungen eine Planungssicherheit gibt“, forderte Kliver. Diese sollte auch über das Jahr 2020 hinaus Gültigkeit haben. Das 2-Säulen-Modell soll nach BDL-Meinung auch zukünftig Bestand haben – bei einer 1. Säule mit dem jetzigen finanziellen Umfang und einer starken 2. Säule, so dass der Agrarsektor im ländlichen Raum gestärkt und die gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft angemessen honoriert werden.

Deutlich wurde beim Junglandwirtekongress, dass die GAP als wichtige und nachhaltige Politik für die EU auch in Zukunft benötigt wird. Diese müsse die Wettbewerbsorientierung der Landwirtschaft unterstützen. Im abschließenden Appell der Podiumsgäste an die jungen LandwirtInnen hieß es, dass jeder von ihnen den eigenen Weg finden müsse. Die Politik gebe nur den Rahmen vor, den jede/r Landwirtin/Landwirt für sich ausgestalten müsse. „Wir Junglandwirtinnen und Junglandwirte wollen die unternehmerische Freiheit und uns den Märkten stellen. Eine gewisse Übergangszeit mit Blick auf freie, liberale Märkte ist dafür aber notwendig“, sagte Magdalena Kliver in ihrem Schlusswort.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 28.01.2011

 
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