Erntekrone 2011 an Bundespräsident übergeben
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Montag, 21. November 2011 um 16:18
Wulff: „Wir müssen aus weniger mehr machen"

erntekrone_2011Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, Brigitte Scherb, und die Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend, Katrin Biebighäuser und Matthias Daun, haben die Erntekrone der deutschen Landwirtschaft am 4. Oktober 2011 in Berlin an Bundespräsident Christian Wulff überreicht. Die feierliche Übergabe fand im Beisein von 300 Gästen statt.

„Die deutschen Bauern haben eine bescheidene Ernte im Vergleich zu den Vorjahren eingefahren, aber Mais, Zuckerrüben, Äpfel und Wein lassen hoffen. Doch frage ich mich, warum einige in der Lebensmittelindustrie über zu hohe Rohstoffpreise klagen“, so DBV-Präsident Sonnleitner. Auch wenn einige Preise gestiegen seien, stünde man nicht vor einer „Brotrevolte“. Die Bevölkerung wisse sehr wohl, dass Nahrungsmittel preiswert seien.

Angesichts des Welttierschutztages, ebenfalls auf den 4. Oktober datiert, sagte Sonnleitner: „Wir können und wir wollen beim Tierschutz und beim Umweltschutz noch besser werden. Wir müssen – wie es gute bäuerliche Tradition ist – in Generationen denken sowie Verantwortung für Mitgeschöpfe und unsere Umwelt übernehmen. Wir brauchen aber auch die gesellschaftliche Akzeptanz und Verankerung genauso wie den wirtschaftlichen Erfolg in unseren Betrieben.“

Bundespräsident Christian Wulff würdigte in seiner Ansprache die Arbeit der LandwirtInnen. Er erinnerte an die Bedeutung von Ackerbau und Viehzucht für die Entwicklung der Menschheit. Zugleich mahnte er: „Wir müssen zukünftig aus weniger mehr machen. Wir brauchen weitere Innovationen, möglichst solche, die die Erfahrungen der industriellen und der ökologischen Landwirtschaft zum Besten zusammenführen.“ Eine zukunftsfähige Landwirtschaft, so der Bundespräsident, werde sich nicht nur an ihrem Ernteertrag messen lassen müssen, „sondern auch daran, was sie für den Erhalt und die Regeneration ihrer eigenen Grundlagen leistet. So sind für mich die Ähren dieser Erntekrone ein Symbol für das, was wir empfangen und bisher erreicht haben. In ihren Körnern aber steckt auch die Mahnung, die Saat so auszubringen, dass auch künftige Generationen eine intakte Umwelt vorfinden.“

Für den BDL unterstrich deren Vorsitzende Katrin Biebighäuser die Bedeutung des Erntedankes. „Uns ist der Erntedank so wichtig, weil wir den Wert der Landwirtschaft für die Gesellschaft und den ländlichen Raum kennen“. Das gelte für die Volkstanzgruppe der Landjugend Schwäbisch-Hall, die den Erntedank mit traditionellen Tänzen in eigenem Stil auflockerte, ebenso wie für die Landjugend in der ganzen Republik. „Wir machen nicht nur Tempo, sondern gestalten auch. Das zeigen die temperamentvolle Polka, aber auch unsere Vorschläge, wie aktuell der Grüne Qualifizierungsfonds, mit dem wir den Fachkräftemangel angehen wollen“, so die Vorsitzende des größten Jugendverbandes im ländlichen Raum.

Brigitte Scherb, Präsidentin des dlv, stellte heraus, dass das traditionelle Binden der Erntekrone ein Zeichen des Dankes für die eingebrachte Ernte sei. „Verbunden mit dem Dank, wird uns der Wert der Feldfrüchte bewusst, die diese für die Sicherung unserer Ernährung haben. Die gleiche Wertschätzung sollte auch der Leistung der Bäuerinnen und Bauern sowie den verarbeitenden Betrieben entgegen gebracht werden, die hochwertige Nahrungsmittel produzieren“, sagte Scherb. Die Mengen an einwandfreien Lebensmitteln, die im Müll landen würden, zeigten auf, wie weit wir uns von dieser Wertschätzung unserer Nahrung entfernt hätten. „Die Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen“, so Scherb.

Unter dem Motto „Leben – Ernährung – Gesundheit“ hielt Prof. Dr. Detlev Ganten, Vorsitzender des Stiftungsrates der Berliner Charité, einen reflektierenden Gastbeitrag. Als gelernter Landwirt, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und ehemaliges Mitglied des Nationalen Ethikrates setzte sich Ganten mit den Akzeptanzproblemen der modernen Landwirtschaft in der vom Bauernhof entfremdeten Gesellschaft auseinander. Doch seien Ernährungssicherung, nachhaltige Ressourcennutzung und Wettbewerbsfähigkeit für den Agrarstandort Deutschland in gleicher Weise große Herausforderung wie für den Wissenschaftsstandort. Das Auftreten der EHEC-Epedemie habe deutlich gemacht, wie zuverlässig in einem gut organisierten Land wie Deutschland der Weg gefährlicher Keime in der Nahrungskette heute lückenlos verfolgt und dadurch dann wirksam bekämpft werden können.

Die Erntekrone wurde in diesem Jahr vom Landfrauenverband Nutha aus dem sachsen-anhaltinischen Landkreis Anhalt-Bitterfeld gebunden. Die Übergabe in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin wurde künstlerisch umrahmt von der Tanzgruppe der Landjugend Schwäbisch Hall. Geschmückt wurde die Kirche von Bäuerinnen des LandFrauenverbandes Potsdam-Mittelmark.

Quellen: Deutscher Bauernverband/ Bund der Deutschen Landugend/ Deutscher LandFrauenverband, 04.10.2011
 
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