Landjugend will Führerschein ab 16
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Donnerstag, 19. April 2012 um 13:53
BDL fordert mehr Mobilitätsangebote fürs Land

„Wir sind für den Autoführerschein ab 16 Jahre. Wer auf dem Land aufgewachsen ist, weiß auch warum“, so Katrin Biebighäuser zu entsprechenden Überlegungen innerhalb der CDU. Umso erstaunter ist die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) über Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, der den Vorschlag als Unfug bezeichnet. Der Minister komme doch vom Land und kenne die Bedarfslage in den ländlichen Räumen. 

Eines der großen Probleme dort sind nun einmal die weiten Wege, heißt es im größten Jugendverband im ländlichen Raum. Wo der öffentliche Nahverkehr auf ein Minimum reduziert ist, entscheidet die eigenen Mobilität über Lebensqualität. In der Stadt müsse man nach Schulschluss nicht noch bis zu drei Stunden auf den nächsten Bus warten oder im Winter mit dem Mofa über eisglatte Straßen rutschen, um nach Hause zu kommen. In der Stadt müsse man keine Ausbildungsstelle ablehnen, weil man sonst täglich länger als zwölf Stunden unterwegs wäre… Und das sind nur einige Beispiele für die Probleme in ländlichen Räumen.

Das Aufwachsen auf dem Land stellt junge Menschen vor andere Herausforderungen als in Ballungsräumen. Sie müssen ungleich mobiler sein, um das nicht flächendeckende Angebot in Sachen Bildung, Beruf, Freizeit und Kultur auszugleichen. Dabei ist das Von-A-nach-B-Kommen für junge Menschen dort genauso wichtig wie der schnelle Internetanschluss, die medizinische Versorgung, die Landjugendgruppe oder die Hauptschule im Ort.

„Wer seine Freunde nicht besuchen kann, kann nicht am sozialen Leben teilnehmen. Wer aufgrund längerer Schultage wegen des Wartens auf Busse weniger Zeit zum Lernen hat, ist in der Schule schlechter…“, fasst Katrin Biebighäuser zusammen. Zudem sei die Möglichkeit, bereits mit 16 Jahren Auto fahren zu dürfen, auch eine Erleichterung für die Eltern, die ihre Kinder zu allerlei Unzeiten chauffieren, um ihnen ein soziales Leben außerhalb der Familie zu ermöglichen, stellt die BDL-Bundesvorsitzende fest.

Andererseits sei es merkwürdig, wenn von Auszubildenden in agrarischen Berufen verlangt werde, mit 300 PS Maschinen auf dem Feld komplizierte Fahrmanöver zu beherrschen, ihnen aber nicht zutraue, mit einem Pkw die 15 Kilometer zur Arbeit zu fahren, heißt es im Verband. Natürlich müsse über Konzepte der Fahrsicherheit nachgedacht werden, aber die Unfallgefahr auf einem Moped ist ungleich höher als in einem PKW, und das darf man ohnehin bereits mit 16 Jahren fahren.

Im Bund der Deutschen Landjugend ist man sich einig: Der Autoführerschein ab 16 Jahre ist ein guter Vorschlag, aber in Sachen Mobilität im ländlichen Raum dürfe er nicht die einzige Antwort bleiben. „Anrufsammeltaxis, Kleinbusse und andere flexible Formen des öffentlichen Nahverkehres sind ebenfalls wichtig;  die Kommunen dürfen nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden“, so die BDL-Bundesvorsitzende.  

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 19.04.2012
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BDL fordert mehr Mobilitätsangebote fürs Land

„Wir sind für den Autoführerschein ab 16 Jahre. Wer auf dem Land aufgewachsen ist, weiß auch warum“, so Katrin Biebighäuser zu entsprechenden Überlegungen innerhalb der CDU. Umso erstaunter ist die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) über Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, der den Vorschlag als Unfug bezeichnet. Der Minister komme doch vom Land und kenne die Bedarfslage in den ländlichen Räumen.

Eines der großen Probleme dort sind nun einmal die weiten Wege, heißt es im größten Jugendverband im ländlichen Raum. Wo der öffentliche Nahverkehr auf ein Minimum reduziert ist, entscheidet die eigenen Mobilität über Lebensqualität. In der Stadt müsse man nach Schulschluss nicht noch bis zu drei Stunden auf den nächsten Bus warten oder im Winter mit dem Mofa über eisglatte Straßen rutschen, um nach Hause zu kommen. In der Stadt müsse man keine Ausbildungsstelle ablehnen, weil man sonst täglich länger als zwölf Stunden unterwegs wäre… Und das sind nur einige Beispiele für die Probleme in ländlichen Räumen.

Das Aufwachsen auf dem Land stellt junge Menschen vor andere Herausforderungen als in Ballungsräumen. Sie müssen ungleich mobiler sein, um das nicht flächendeckende Angebot in Sachen Bildung, Beruf, Freizeit und Kultur auszugleichen. Dabei ist das Von-A-nach-B-Kommen für junge Menschen dort genauso wichtig wie der schnelle Internetanschluss, die medizinische Versorgung, die Landjugendgruppe oder die Hauptschule im Ort.

„Wer seine Freunde nicht besuchen kann, kann nicht am sozialen Leben teilnehmen. Wer aufgrund längerer Schultage wegen des Wartens auf Busse weniger Zeit zum Lernen hat, ist in der Schule schlechter…“, fasst Katrin Biebighäuser zusammen. Zudem sei die Möglichkeit, bereits mit 16 Jahren Auto fahren zu dürfen, auch eine Erleichterung für die Eltern, die ihre Kinder zu allerlei Unzeiten chauffieren, um ihnen ein soziales Leben außerhalb der Familie zu ermöglichen, stellt die BDL-Bundesvorsitzende fest.

Andererseits sei es merkwürdig, wenn von Auszubildenden in agrarischen Berufen verlangt werde, mit 300 PS Maschinen auf dem Feld komplizierte Fahrmanöver zu beherrschen, ihnen aber nicht zutraue, mit einem Pkw die 15 Kilometer zur Arbeit zu fahren, heißt es im Verband. Natürlich müsse über Konzepte der Fahrsicherheit nachgedacht werden, aber die Unfallgefahr auf einem Moped ist ungleich höher als in einem PKW, und das darf man ohnehin bereits mit 16 Jahren fahren.

Im Bund der Deutschen Landjugend ist man sich einig: Der Autoführerschein ab 16 Jahre ist ein guter Vorschlag, aber in Sachen Mobilität im ländlichen Raum dürfe er nicht die einzige Antwort bleiben. „Anrufsammeltaxis, Kleinbusse und andere flexible Formen des öffentlichen Nahverkehres sind ebenfalls wichtig;  die Kommunen dürfen nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden“, so die BDL-Bundesvorsitzende.

 

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 19.04.2012
 
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