Landjugend: Kein Schneckentempo im Netz
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Montag, 06. Mai 2013 um 13:42

BDL zu den angekündigten künftigen Datentarifen der Telekom

„Wer sich seinen Anbieter aussuchen kann, ist fein raus. Aber in den ländlichen Räumen gibt es oft gar keine Wahlmöglichkeiten“, so Magdalena Zelder. Der Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) gefällt die Ankündigung der Telekom gar nicht. Langfristig will das Unternehmen die Flatrates bei Neuverträgen abschaffen und hohe Übertragungsgeschwindigkeiten auf ein bestimmtes Datenvolumen begrenzen. Wird das überschritten, sollen die Daten nur noch im Schneckentempo befördert werden.

Mit der Menge und Qualität der Online-Angebote steigt auch das Datenaufkommen beständig. Das könne leicht dazu führen, dass die Menschen in den Dörfern, in denen nur die Telekom als Internet-Anbieter am Start ist, sich nur noch zwischen teuer und langsam entscheiden können, stellt die BDL-Bundesvorsitzende fest. Sie fragt sich, ob die Telekom mit der künstlichen Drosselung vielleicht nur den Druck verringern will, der aus der fortwährenden Forderung nach einem flächendeckenden und leistungsfähigen Breitbandnetz entstanden ist.

Da versagt der Markt bisher. Magdalena Zelder weiß aus eigener Erfahrung, dass in manchen ländlichen Regionen gar kein schneller Internet-Zugang verfügbar ist. „Da muss was passieren. Schnelles Internet gehört vergleichbar dem Strom zur Grundversorgung. Das ist virtuelle Daseinsvorsorge“, fasst die Bundesvorsitzende eine der wichtigsten Forderungen des BDL zusammen. „Es kann doch nicht sein, dass die Menschen in den Dörfern wieder drauf zahlen. Wir sind doch keine Menschen zweiter Klasse“, empört sie sich.

Wenn die Vectoring-Technologie in der Warteschleife hängt und die Erschließung der ländlichen Räume mit Glasfaserkabeln aus Kostengründen ausbleibt, verschärft sich die digitale Spaltung unserer Gesellschaft. „Das hat auch wirtschaftliche Auswirkungen auf den ländlichen Raum. Denn jedes noch so winzige Unternehmen ist auf schnelle Datenübertragung angewiesen. Jeder Tag, den wir uns mit langsamen DSL-Zugängen oder gar mit ISDN quälen müssen, verschärft die digitale Kluft, schließt junge und alte Menschen von der Wissensgesellschaft aus“, so die Vorsitzende des größten Jugendverbandes im ländlichen Raum.

Angesichts dieser Probleme seien die angekündigten neuen Datentarife der Telekom eine weitere bittere Pille, so Magdalena Zelder. Und noch eins stört sie an der Ankündigung der neuen Datentarife: „Die Telekom will die eigenen Online-Angebote im Netz bevorzugen. Die sollen nicht auf die begrenzte Datenmenge angerechnet werden.“ Soweit dürfe es nicht kommen. Denn der Schritt vom Transporteur von Daten zum Kontrolleur von Nachrichten sei dann nicht mehr weit, warnt die BDL-Bundesvorsitzende. 

Mehr zur BDL-Forderung nach bezahlbarem, schnellem Internet fürs Land gibt es unter http://wahl.landjugend.info.

Bund der Deutschen Landjugend, 30.04.2013

 
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