Unternehmerisches Denken und Handeln in Jugendverbänden

„JungunternehmerInnen und Jugendverbände auf ihrem Weg in die Zukunft unterstützen“, fordert der Bund der Deutschen Landjugend (BDL). Jetzt bringt der größte Jugendverband im ländlichen Raum sein gleichnamiges Positionspapier in den Deutschen Bundesjugendring (DBJR) ein, um seinen Forderungen mehr Gewicht zu verleihen.

„Wir sind überzeugt, dass Engagement in Jugendverbänden junge Menschen ermutigt, selbst Unternehmen zu gründen und damit auch Verantwortung für die Entwicklung unserer Gesellschaft zu übernehmen“, so der BDL-Bundesvorsitzende Matthias Daun. Darum sei eine deutlich stärkere strukturelle Unterstützung der Jugendverbandsarbeit in Deutschland, um außerschulische Bildungs- und Ideenprozesse nachhaltig zu etablieren, zugleich eine nachhaltige Investition in die Zukunft. „Und eine Investition in den Wirtschaftsstandort Deutschland“, stellt er klar.

Der BDL zeigt in dem Papier auf, dass sich Jugendverbände und JungunternehmerInnen sich nicht ausschließen, sondern nicht selten von jungen Menschen aus der „Jugendverbandslandschaft“ innovative Unternehmen gestaltet oder neu gegründet werden. „Das liegt nicht nur am geweiteten Blick, sondern auch daran, dass Jugendverbandsarbeit Eigenschaften wie Selbständigkeit, Selbstbewusstsein und Mut stärkt oder Durchsetzungsfähigkeit, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein verbessert. Das sind wichtige Grundlagen für gesellschaftliches und unternehmerisches Engagement“, so Matthias Daun.

Detailliert geht der BDL in seinem Positionspapier auf die Schnittmenge zwischen unternehmerischem Bewusstsein und jugendverbandlichem Handeln ein. Dazu gehören beispielsweise Verantwortungsbewusstsein und Produktorientierung. „Das Verbandsleben «braucht» Maßnahmen, Projekte, Aktionen, die bis ins Detail geplant sind und «funktionieren». Nur dann kann beispielsweise das «Produkt Zeltlager» erfolgreich sein. «Produkte» in der Jugendverbandsarbeit sind selbstverständlich andere als in Unternehmen, die Entwicklung, Gestaltung und Umsetzung kommt dem unternehmerischen Prozess aber sehr nahe“, heißt es in dem BDL-Papier.

Der BDL fordert daher die strukturelle Anerkennung und Förderung von ehrenamtlichem Engagement bei JungunternehmerInnen mit geeigneten Maßnahmen sowie die Anerkennung von Jugendverbänden aus bildungspolitischer Perspektive, d.h. dass Jugendverbände kreative unternehmerische und innovative Fähigkeiten und Fertigkeiten bei jungen Menschen fördern.

„Unsere Gesellschaft braucht mehr Menschen, die bereit sind, Unternehmen zu gründen und sich wirtschaftlich zu engagieren. Eine stärkere Unterstützung von Jugendverbänden und jungen UnternehmerInnen scheint uns da das geeignete Mittel“, so der BDL-Bundesvorsitzende. Matthias Daun hofft auf breite Unterstützung des Landjugend-Antrages in der DBJR-Vollversammlung in Magdeburg Ende Oktober. Im Deutschen Bundesjugendring sind 26 Jugendverbände, der BDL ist einer davon, 16 Landesjugendringe und fünf Anschlussverbände organisiert.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 15.10.2013