BDL: Neue Mobilitätskonzepte statt Ende der Pendlerpauschale
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Montag, 21. Oktober 2013 um 11:33

Landjugend kritisiert Vorschlag des Umweltbundesamtesmobilitaet

„Wer die Pendlerpauschale abschaffen will, nimmt billigend in Kauf, damit auch zum Verlassen der Dörfer aufzurufen. Denn so selten wie die Arbeitsplätze direkt vor der Haustür liegen, so selten ist auch der öffentliche Nahverkehr in den ländlichen Räumen intakt“, so Thomas Huschle. Der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) hält einen Verzicht auf das Auto gerade für Berufstätige in den ländlichen Räumen für unmöglich.

Die Abschaffung der Pendlerpauschale mag aus rein umweltpolitischer Sicht Berechtigung haben. Aus kommunalpolitischer Sicht komme eine Streichung der die Einkommenssteuer mindernden Entfernungspauschale für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte einem Fiasko gleich, sagt der stellvertretende BDL-Bundesvorsitzende. Huschles Äußerungen beziehen sich auf Medienberichte, nach denen das Umweltbundesamt vorschlägt, umwelt- und klimaschädigende Subventionen staatlicher Kassen wie beispielsweise die jährlich vier Milliarden teure Pendlerpauschale zu kürzen.

Der junge Mann befürchtet, dass die Abschaffung dieser Maßnahme, die ArbeitnehmerInnen in den ländlichen Räumen finanziell unterstützt, die Entvölkerung ländlicher Räume zusätzlich begünstigt. Schon jetzt sei ein Mehr an Unterstützung beim Erhalt der Infrastruktur und der Lebendigkeit der Gemeinden unumgänglich. Mobilitätkonzepte, die regelmäßige und zuverlässige Verbindungen zwischen Stadt und Land stärken, erleichtern es nicht nur jungen Menschen, in ihrer Heimat zu bleiben. Gleichzeitig würden die Städte in ihrer zunehmenden Wohnungsnot entlastet, heißt es im größten Jugendverband im ländlichen Raum.

Dem BDL selbst ist der ständige Flächenverbrauch in Deutschland ein Dorn im Auge. Gerade darum sei eine Abschaffung oder Kürzung der Pendlerpauschale da das falsche Signal. Es gebe andere, deutlich effizientere Maßnahmen in den ländlichen Räumen, um das Versiegeln immer neuer Flächen zu bremsen. Der Erhalt und Ausbau bestehender Dorfsubstanz in den Dorfkernen sei dabei nur eine von vielen. „Eine zusätzliche Behinderung der Mobilität ist das Letzte, was wir in den ländlichen Räumen brauchen. Wer solche Vorschläge macht, sollte mal mit uns tauschen und versuchen, ohne Auto und städtisches Nahverkehrsnetz die 10, 20 oder mehr Kilometer zu Arbeits- oder Ausbildungsplatz zurückzulegen“, sagt der stellvertretende BDL-Bundesvorsitzende.

Hinzu kommt, dass jede Einschränkung der Mobilität auch den Vereinen, Schulen und anderen infrastrukturellen Einrichtungen den Kampf ums Fortbestehen in den ländlichen Räumen erschwert. „Das Leben auf dem Land wird dann besonders für junge Menschen und Familien unattraktiver, weil sie auf diese Einrichtungen angewiesen sind“, so Huschle.

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend, 18.10.2013

 
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