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Freitag, 01. April 2016 um 10:20 | |
Klare Worte beim Parlamentarischen Abend des BDL in Berlin Beteiligung von jungen Menschen ist Pflicht. Darin sind sich Bundestagsabgeordnete und Vertreter von Ministerien mit den Landjugendlichen einig, wie beim Parlamentarischen Abend des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) am Mittwoch deutlich wurde. „Wir fordern, junge Menschen einzubeziehen, und fördern das zugleich. Mit Veranstaltungen und Angeboten, bei denen sich alle auf Augenhöhe begegnen: Politik und Landjugend“, so die BDL-Bundesvorsitzende Kathrin Funk. Typisch dafür ist der Parlamentarische Abend selbst, bei dem fünf Eieruhren, 50 Landjugendliche, elf Bundestagesabgeordnete und noch einmal so viele Verantwortliche aus Verbänden und Ministerien für eine intensive und hochpolitische Auseinandersetzung in Berlin sorgten. Denn die vielen kleinen Diskussionsrunden boten ihnen die Chance, sich intensiv über fünf heiße Landjugendthemen auszutauschen. Von B wie Beteiligung bis W wie Wert der Landwirtschaft reichte deren Bandbreite. Nicht überall ging es so kontrovers wie beim Thema Pflanzenschutz zu. In der Debatte spielte die gute fachliche Praxis genauso eine Rolle wie die aktuellen Zulassungsverfahren und die Wahrnehmung der Verbraucher. „Wir brauchen mehr Wissen bei Nicht-Anwendern und Zulassungsregeln, die zur Gemeinsamen EU-Agrarpolitik passen“, so der Junglandwirt Fokko Brüning. Am Nachbartisch erörterten nicht nur Jungwinzer die Zukunft des Weinbaus. „Wir haben über die künftige Entwicklung alteingesessener Anbaugebiete diskutiert und auch die Probleme, die der Mindestlohn für uns bringt, auf den Tisch gebracht“, so der stellv. BDL-Bundesvorsitzende Henrik Schweder. Zugleich hatten sich die Aktiven auch mit den politischen Rahmenbedingungen beschäftigt, die für die Zukunftsfähigkeit neuer Weinbauregionen unabdingbar sind. Mit Blick auf den Klimawandel gebe es da noch viele Fragezeichen, so der Jungwinzer. Mit Caren Marks, der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesjugendministerin, diskutierten die jungen Delegierten der 18 Landesverbände die Demografiestrategie der Bundesregierung. Unter dem Eindruck der vergangenen Landtagswahlen kamen die BDL-Vertreter auf Fragen der demokratischen Bildung. „Wir als Jugendverband fördern Demokratiebildung und Demokratieverständnis. Dazu gehört auch, Meinungen zu vertreten, Diskussionen zu führen, Kompromisse einzugehen. Das ist manchmal nicht einfach und vor allem anstrengend. Aber das ist uns unsere Demokratie wert“, sagte die stellv. BDL-Vorsitzende Julia Müller. „Für unsere Demokratie haben wir hart gerungen und werden darin nicht nachlassen“, versprach Caren Marks der engagierten Runde. „Packen wir‘s an“, fasste Sebastian Schaller die Tischrunden zu „Fremde werden Freunde“ zusammen. „Ländliche Räume haben mehr Potenzial für die Integration von Flüchtlingen, als oftmals gesehen wird. Allerdings braucht es dafür dezentrale und kleinteilige Unterbringungen und Unterstützung für die Ehrenamtlichen vor Ort“, so der stellv. BDL-Bundesvorsitzende. Viele - kleine und große - Beispiele für gelebte Integration in den ländlichen Räumen brachten die Landjugendlichen in der Diskussion zur Sprache. Zugleich thematisierten sie die Probleme und bemühten sich gemeinsam mit ihren Gästen aus Politik und Verbänden um mögliche Lösungsansätze. Märkte und Preise, Verbraucher und Tierwohl… - das sind nur vier der Stichworte, die am Thementisch „Wert der Landwirtschaft“ immer wieder zu hören waren, ohne das die Junglandwirte dort ins Jammern verfielen. Selbstbewusst und selbstkritisch diskutierten sie mit den Parlamentariern mögliche politische Maßnahmen, die der heimischen Landwirtschaft bei Gegenwind den Rücken stärken könnten. „Image gehört künftig zu den Managementaufgaben eines Landwirts“, stellte die stellv. BDL-Bundesvorsitzende Katrin Fischer angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Debatte fest. „Die langen und sehr intensiven Gespräche bis in die Nacht hinein haben gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Jugend und Politik ist“, zog der BDL-Bundesvorsitzende Matthias Daun Bilanz und versprach mit Blick auf die Bundestagswahlen im nächsten Jahr: „Wir werden nicht nachlassen und mit unseren Forderungen weiterhin auf die Abgeordneten zugehen.“ Quelle: Bund der Deutschen Landjugend e.V., 18.03.2016 |