Dorf ist nicht gleich Dorf
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Dienstag, 13. September 2016 um 12:01

Landjugend gestaltet ländliche Räume

08 2016 Dorf ist nicht gleich DorfWas macht ein Dorf aus? Was eine Gemeinschaft? „Das Miteinander“, lautet die klare und ebenso knappe Antwort des Bundesvorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. Für Sebastian Schaller sind „Ortskerne wichtige Kristallisationspunkte. Wenn die Mitte verödet, ist auch das Dorf bald unattraktiv.“

Der junge Oberfranke bringt sich aktiv in die Diskussion um die Zukunft der kleinen Städte und Gemeinden in ländlichen Regionen ein. Und das nicht nur in der AG Jugend gestaltet Zukunft im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung. „Wir wollen auch in 20 Jahren noch in einer lebenswerten und lebendigen Gemeinde wohnen. Dafür müssen jetzt die Weichen gestellt werden“, so der BDL-Bundesvorsitzende.

Erst vor wenigen Wochen hatte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der Grünen die mannigfachen Programme und Maßnahmen aufgelistet, die auf Bundesebene den Erhalt der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland sichern sollen. Danach driften die ländlichen Regionen - vom gut situierten Speckgürtel zu den sehr peripheren ländlichen Regionen - immer weiter auseinander.

„So unterschiedlich wie unsere Regionen sind, so vielfältig müssen unsere Antworten sein“, stellt Sebastian Schaller fest und mahnt zugleich: „Doch diese Entscheidung muss MIT den Bewohnerinnen und Bewohnern getroffen werden“. Noch viel zu oft stünden die Bürger vor fertigen Tatsachen wie nicht zuletzt bei den Diskussionen um die Unterbringung von Flüchtlingen deutlich geworden war. Doch auch mit der Festlegung von Schulstandorten oder der Verkehrswegeplanung werden die Lebensbedingungen aller nachhaltig beeinflusst.

„Wir sind keine kleinen Kinder. Bevormundung hat keiner gewählt“, sagt der BDL-Bundesvorsitzende spitz. Nicht umsonst ermutigt er seine Verbandsmitglieder immer wieder, bei ihren Bürgermeistern auf der Matte zu stehen. „Wie wünscht ihr euch euer Dorf? Werdet laut und bringt euch ein“, fordert er die Aktiven im größten Jugendverband im ländlichen Raum immer wieder auf.

Persönlich schlägt Sebastian Schaller vor, den Solidaritätszuschlag, der jetzt seit 25 Jahren erhoben wird und ursprünglich zur Finanzierung der deutschen Einheit gedacht war, in die ländlichen Räume fließen zu lassen. „Damit könnten die Nachteile ausgeglichen werden, so dass unsere Dörfer langfristig an Attraktivität gewinnen. So kann auch die grundgesetzlich festgeschriebene Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse gewahrt bleiben“, sagt der junge Mann.
Die örtliche Versorgungslage hatte auch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung analysiert und große Unterschiede ausgewiesen. Neben dem Hausarzt, der Apotheke, Grundschule wurde auch die fußläufige Entfernung zum nächsten Supermarkt untersucht. Dabei seien Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hessen auf der grüneren Seite der Skala, während in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern nur Wenige fußläufig ihre Besorgungen machen können.

Die Bundesregierung arbeite nach eigenen Aussagen derzeit an einem gesamtdeutschen Fördersystem für strukturschwache Regionen ab 2020 nach Auslaufen des Solidarpakts II. „Wichtig für junge Menschen bleibt eigener Raum zur Gestaltung und Entfaltung“, stellt der BDL-Bundesvorsitzende fest, „unabhängig von vorgegebenen Skateranlagen, Fußball- oder Spielplätzen.“

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend e.V., 01.08.2016

 
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