OFFENER BRIEF DES BDL | ||||
Donnerstag, 16. Februar 2017 um 11:01 | |
Sehr geehrter Herr Bundesminister Schmidt, im Namen der Junglandwirte Deutschlands danken wir Ihnen herzlich, dass Sie sich als Bundesminister an der Spitze des zuständigen Fachministeriums der Bundesregierung klar und deutlich gegen die Kampagne des BMUB ausgesprochen haben. Leider ist durch diese im Namen der Bundesregierung geführte Kampagne für die Grünen Berufe und besonders für uns Junglandwirte und Junglandwirtinnen großer Schaden entstanden. Ein „Weiter so“ ist für uns keine Option. Wir arbeiten hart, auf sehr hohem Ausbildungsniveau und entsprechend den gesetzlichen Vorgaben. Aus Liebe zu Natur und Mensch, zu Land und Tier haben viele von uns ihren Beruf ergriffen. Um weitermachen zu können, muss die Unterstützung und Anerkennung der Gesellschaft, Verbraucher und Politik wieder hergestellt werden. Ohne entsprechende Transparenz, Aufklärung und Hintergrundwissen bleiben die „Bauernregeln“ im Kopf und die JunglandwirtInnen und landwirtschaftlichen Produkte weiterhin „angeschwärzt". Die Entschuldigung von Frau Bundesministerin Hendricks betrachten wir als Eingeständnis für den durch ihre Kampagne angerichteten Schaden. Wir sind der Ansicht, dass diejenigen für einen Schaden gerade stehen müssen, die ihn verursacht haben. In diesem Fall ist das die Bundesregierung. Da wir nur in ihrem Ministerium die nötige Fachkompetenz sehen, richten wir unsere Forderungen gegenüber der Bundesregierung an Sie. Wir fordern die Bundesregierung auf, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und die entstandenen Reputationsschäden bei den Grünen Berufen und der Produktion von Nahrungsmitteln sowie die Schäden im Absatzbereich von agrarischen Produkten aus Deutschland auszugleichen. Daher schlagen wir vor, dass das BMEL - stellvertretend für die Bundesregierung - eine faktenbasierte Transparenz-Offensive initiiert, in deren Fokus die Aufklärung über moderne Landwirtschaft steht, die Verständnis für die Arbeit von JunglandwirtInnen und die Grünen Berufen schafft und den Dialog mit der Gesellschaft und Politik auf eine konstruktive Basis stellt. Dabei sollten diejenigen zu Wort kommen, die für die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland stehen: die Junglandwirtinnen und Junglandwirte. Wir stehen schon lange für einen konstruktiven Dialog mit Gesellschaft, Politik und Verbrauchern bereit und führen ihn, wo und wann immer es uns möglich ist. Die Junglandwirte im Bund der Deutschen Landjugend e.V. sind offen für jedes Gespräch und gern bereit, die Transparenz-Offensive zu unterstützen. Denn wir wissen, dass sich die deutsche Landwirtschaft nicht zu verstecken braucht, dass sie ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich Großes leistet - Tatsachen, die wahrgenommen und wertgeschätzt werden müssen. Aus unserer Sicht belaufen sich die Kosten für diese Transparenz-Offensive auf rund 20 Millionen Euro, die dem BMUB zu Lasten gerechnet werden müssten. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und eine Zusage. Mit freundlichen Grüßen die BDL-Bundesvorsitzenden Nina Sehnke und Sebastian Schaller |