Ausstieg aus dem Zwei-Säulen-System
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Freitag, 13. April 2018 um 12:11

BDL zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU nach 2020

2018 04 GAP„Ein einfaches «Weiter so!» gibt es mit uns nicht. Das EU-Fördersystem muss zu den Herausforderungen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft passen und nicht umgekehrt“, so Christoph Daun. Der stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. mahnt deshalb die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union an, für deren nächste Förderperiode gerade die Weichen gestellt werden.

„Wir Junglandwirte wollen die Zukunft der Landwirtschaft nachhaltiger gestalten und dafür sorgen, dass die langfristige Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln genauso gesichert ist wie unsere Kulturlandschaften“, so der BDL-Vize. Doch das Zwei-Säulen-System mit flächengebundenen Direktzahlungen setzt andere Schwerpunkte und hat darum aus Sicht der größten deutschen Junglandwirteorganisation seine Halbwertzeit erreicht.

„Die Flächenprämie wird häufig an den Verpächter durchgereicht. Sie lässt die Pachtpreise steigen, während die Höhe der Direktzahlungen sinken wird“, benennt Christoph Daun eine der Schwächen des Systems. Hinzu kommt, dass landwirtschaftliche Flächen oft ausschließlich für den Erhalt der Prämien bewirtschaftet werden und für die eigentliche Produktion nicht mehr zur Verfügung stehen. „Darum brauchen wir eine grundsätzliche Neugestaltung der GAP. Sie muss zielorientierter und weniger durch Maßnahmen gesteuert sein“, beschreibt er die Vorstellungen des BDL.

„Das Wichtigste ist, dass das Geld da ankommt, wo es zum Landwirtschaften gebraucht wird: beim Landwirt also“, stellt Christoph Daun klar. „Dazu muss die viel diskutierte Aussage «Öffentliche Mittel für öffentliche Leistungen» mit Inhalt gefüllt und weiterführende ökologische Leistungen der Betriebe auf freiwilliger Basis entlohnt werden, um eine echte Alternative oder einen weiteren Betriebszweig darzustellen“, sagt er.

Aus BDL-Sicht würde diese Zahlung ordnungsrechtliche Maßnahmen nahezu überflüssig machen. „Wir setzen damit auf Freiwilligkeit und ein wirkliches Anreizsystem statt auf noch mehr Ordnungsrecht und Bürokratie“, ergänzt der Junglandwirt. Dafür müssten alle ökologischen Leistungen - egal ob zum Biodiversitäts-, Umwelt- oder Klimaschutz - eines Betriebs bemessen und regionale Unterschiede zwingend berücksichtigt werden, heißt es im aktuellen BDL-Positionspapier „Forderungen für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020.“ „Das garantiert einen tatsächlichen Mehrwert der Leistungen für die Umwelt“, betont Daun.

Dennoch dürfe das neue System nicht zu einer Vielzahl neuer Maßnahmen führen. Vielmehr müssten die Wertigkeiten dieser Leistungen wissenschaftlich fundiert beurteilt, statt durch politische Zwecke motiviert sein, macht der BDL in seinem Positionspapier deutlich. „Bei allem darf die unternehmerische Entscheidungsfreiheit an keinem Punkt in Frage gestellt werden“, schiebt der BDL-Vize nach.

Eine Neugestaltung des bisherigen GAP-Systems geht nicht über Nacht. Darum ist es wichtig, keine weitere Förderperiode ins Land gehen zu lassen, sondern jetzt mit der Entwicklung zu beginnen. „Und zwar nicht im stillen Kämmerlein, sondern gemeinsam mit den Akteuren. Das ist ein Prozess, der ohne Junglandwirte nicht funktioniert. Sie müssen einbezogen werden, denn sie gestalten die Zukunft der Landwirtschaft“, stellt der stellv. BDL-Bundesvorsitzende fest.

Mehr zu den Forderungen des BDL für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020, zu denen die Beschränkung der Förderung auf ausgebildete Fachkräfte der Grünen Berufe genauso zählt wie das Ende der Direktzahlungen mit Eintritt ins gesetzliche Rentenalter, gibt’s in dem Positionspapier unter:

www.landjugend.de

Quelle: Bund der Deutschen Landjugend e.V., 13.04.2018

 
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