Innovative Technologien praxisorientiert entwickeln | ||||
Donnerstag, 12. September 2019 um 13:57 | |
BDL-Bundesvorstand zum Digitalisierungsfortschritt in der Landwirtschaft „Landwirte müssen stärker in die Entstehungsprozesse technologischer Innovationen einbezogen werden. Nur wenn sich die Digitalisierung in der Landwirtschaft mehr an den Bedürfnissen des Berufsstands orientiert und nicht allein an dem, was technisch machbar ist, lassen sich die Chancen des technologischen Wandels in der Fläche nutzen“, stellt Kathrin Muus fest. Entsprechend fordert die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. die politisch Verantwortlichen auf dafür zu sorgen, dass die Entwicklung innovativer Technologien im Dialog mit den Nutzern erfolgt. „In sich ständig verkürzenden Abständen werden neue digitale Anwendungen entwickelt und auf den Markt gebracht. Das mag innovativ sein, führt aber über kurz oder lang zu Umsetzungsproblemen und bringt das Land nur mühsam voran“, so Kathrin Muus, stellvertretend für den BDL-Bundesvorstand. Aus dessen Sicht müssten vielmehr zuerst die ländlichen Räume analysiert, die Herausforderungen der Landwirte identifiziert und darauf aufbauend gezielt neue Technologien entwickelt werden. „Digitale Transformation passiert auch in der Landwirtschaft nicht einfach, sie muss aktiv begleitet werden. Das ist eine Frage, der politischen Steuerung, Impulssetzung und der Rahmenbedingungen“, so die Vorsitzende der größten deutschen Junglandwirteorganisation. Auch wenn der BDL-Bundesvorstand beim Fachgespräch des Bundestags-Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft zu den „Chancen und Risiken der Digitalisierung in der Landwirtschaft" in der vergangenen Woche nicht geladen war, steht er mit seiner Meinung nicht allein da. Denn das Fehlen einer anwenderorientierte Strategie für die Digitalisierung in der Landwirtschaft wurde auch in der Expertenrunde bemängelt. Die Sachverständigen beurteilten die Digitalisierung so unterschiedlich, dass sich keine gemeinsame Zukunftsvision für die Landwirtschaft abzeichnete.
„Die Chancen der Digitalisierung sind enorm - von der Erhöhung des Tierwohls und der Präzision des Dünge- oder Pflanzenschutzmitteleinsatz bis hin zur verbesserten Work-Life-Balance der Landwirte durch effektive Zeiteinsparung.“ Das steht für Kathrin Muus wie für den gesamten BDL-Bundesvorstand fest. „Doch diese Chancen dürfen nicht auf wenige Landwirte beschränkt bleiben, sondern müssen für alle zugänglich sein. Digitale Innovationen müssen für alle Betriebe, die sie nutzen wollen, anwendbar und bezahlbar sein“, mahnt sie. Als größter Jungendverband im ländlichen Raum macht sich der BDL für die Lebens- und Bleibeperspektiven junger Menschen in den ländlichen Räumen stark. „Dazu gehört auch eine großflächige und belastbare digitale Infrastruktur“, so die BDL-Bundesvorsitzende. Das sei die Grundvoraussetzung, damit niemand aufgrund seiner Ortsgebundenheit bei der Nutzung digitaler Anwendungen benachteiligt werde, ist sich der BDL-Bundesvorstand einig. Quelle: 20.02.2019, Bund der Deutschen Landjugend e.V.
|