Expertise und Leidenschaft #landgemacht | ||||
Donnerstag, 12. September 2019 um 14:13 | |
Verbindender Parlamentarischer Abend des BDL „Wenn Jugendverbandsarbeit funktioniert, funktioniert auch die Demokratie“, sagt Sebastian Schaller. Die Feststellung des Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. trifft auch auf den Parlamentarischen Abend des größten Jugendverbandes im ländlichen Raum selbst zu. Denn bei diesem Austausch im 70. Jahr des BDL sorgen fünf Eieruhren, rund 40 Landjugendliche, 15 Bundestagesabgeordnete und noch einmal so viele Verantwortliche aus Verbänden und Ministerien für eine intensive und hochpolitische Auseinandersetzung. In unterschiedlichen Diskussionsrunden nutzen am Mittwochabend in Berlin alle Gäste die Chance, die Perspektive zu wechseln, auf Augenhöhe zu diskutieren und sich intensiv über sechs brennende Landjugendthemen von A wie Agrarpolitik bis W wie Wahl zu verständigen. Zwangsläufig kommt keine der Gruppen an der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse vorbei, auch wenn eine Themenrunde sich speziell damit beschäftigt. Denn für die Landjugend heißt Gleichwertigkeit nicht Gleichmacherei, sondern gleiche Chancen. „Und zwar ausgehend von den Bedürfnissen und Interessen in den unterschiedlichen Lebenslagen. Die ländlichen Räume müssen gefördert und gestärkt werden. Das ist in unserer Runde Konsens“, stellt BDL-Vize Bärbel Bißbort fest. Uneins sind sich die Diskutanten aus Landjugend und Politik, warum es an der Umsetzung mangelt, warum die Unterstützung nicht dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Doch viel wichtiger für die Landjugend ist, dass die Daseinsvorsorge als strukturelles Entwicklungskonzept langfristig geplant und um Breitbandversorgung und soziale Infrastruktur erweitert wird. Sehr leidenschaftlich und durchaus kontrovers geht es auch in den agrarpolitischen Runden zur Sache, bei denen die Junglandwirte ihre politischen Gäste fragen: Ist Deutschland noch ein Zukunftsstandort für uns? Trotz mangelnder Planungssicherheit und gesellschaftlicher Wertschätzung fällt die Antwort positiv und konstruktiv aus. „Wir erzeugen hochwertige Lebensmittel. Das müssen wir stärker selbst vermitteln, auch wenn das noch nicht jeder im Berufsstand verstanden hat“, sagt der stellv. BDL-Bundesvorsitzende Stefan Schmidt. Zugleich brauche der Nachwuchs besondere Unterstützung. „Und zwar nicht in jedem Bundesland anders, sondern einheitlich“, ergänzt die BDL-Bundesvorsitzende Kathrin Muus. Denn klar sei, die Junglandlandwirte müssen den anspruchsvollen Marktbedingungen und gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht werden. Das gilt auch für die Jungwinzer, die gemeinsam mit den Abgeordneten über die zukunftsfähige Gestaltung des Weinbezeichnungsrechts diskutierten. „Wir brauchen ein klares System, das die regionalen Unterschiede der Weinanbaugebiete berücksichtigt, ohne zu viele Sonderregelungen zu schaffen“, fasst BDL-Vize Mara Walz dieses Themengebiet zusammen. Vieles davon lässt sich nicht im Alleingang lösen, da sind europäische Lösungen gefragt. Für den BDL geht es ums große Ganze. Er weiß: Wenn junge Menschen sich nicht für Europa einsetzen, hat die europäische Idee keine Chance. Darum heißt es für ihn und seine ehrenamtlich Aktiven im EU-Wahl- und BDL-Jubiläumsjahr: Europa #landgemacht.
Das lebt der BDL von der Orts- bis zur Bundesebene und darüber hinaus. Dafür setzt er sich auch ein, wenn er den Wert des Engagements für die ländlichen Räume, die stärkere Anerkennung der informellen Bildung in den Jugendverbänden oder bessere Voraussetzungen für mehr Lust aufs Ehrenamt und aufs Übernehmen von Verantwortung in den Fokus der Bundestagsabgeordneten rückt. Denn es geht um die Perspektiven junger Menschen in den ländlichen Räumen. Quelle: 15.03.2019, Bund der Deutschen Landjugend e.V.
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