Starkes Miteinander - starke Siege
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Freitag, 13. September 2019 um 07:37

Packendes Finale beim 34. Berufswettbewerb der deutschen Landjugend

2019 06 BWB SiegerHeimvorteil gibt es beim deutschen Finale des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend (BWB) nicht. Zwar bringen die Bayern, die in der Haus- und Forstwirtschaft, in der Tier- und Landwirtschaft in der Region am Ammersee angetreten sind, die meisten Titel nach Hause; aber im baden-württembergischen Nordheim, dem Austragungsort des Bundesentscheids im Weinbau, liegen die Rheinland-Pfälzer vorn. Die große Über­raschung dort: Bei den Auszubildenden machen drei Jungwinzerinnen das Rennen.

Bundesweit hatten sich seit Februar rund 10.000 junge Männer und Frauen aus der grünen Berufsbranche am 34. Berufswettbewerb beteiligt. Die besten von ihnen - 115 junge Frauen und Männer - bewiesen in den vergangenen Tagen ihr Wissen und Können bei Aufgaben in Präsentation, Berufstheorie und -praxis. Nur das Allgemeinwissen wurde fachübergreifend getestet. Seit Mittwochabend stehen nun die Sieger und Siegerinnen fest.

Genau 21 Auszubildende, unter ihnen vier Frauen, traten in der Sparte Landwirtschaft an. Auf Betrieben in Landsberg und Achselschwang war ihr analytischer Blick gefragt. Umgeben von Milchkühen nahmen sie nicht nur den Tierkomfort im Stall unter die Lupe, sondern kontrollierten auch einen fremden Getreideschlag auf Schädlinge und Krankheiten. Für die dritte praktische Aufgabe - das Geschicklichkeitsfahren mit moderner Erntetechnik - stiegen die Junglandwirte auf einen Feldhäcksler um. In der Reihenfolge der Nennung gewannen Martin Löbert aus Bayern, gefolgt von Sebastian Stens und Heye Rettberg (beide Nordrhein-Westfalen).

Als Team starteten 20 Männer und vier Frauen in der Sparte Landwirtschaft 2. Die Jung­land­wirte in Fortbildung begutachteten den Kälberstall und entwickelten ein Fütterungskon­zept für die ersten zwölf Lebenswochen der Kälber. In einer Arbeitsunterweisung am Zettwender zeigten sie, wie gut sie ihr Fachwissen weitergeben können. Bestimmt hat nicht nur der Auszubildende davon profitiert, mit denen das Siegerteam Marcel Löwer und Steffen Schmal aus Hessen den Grasschnitt vorbereitete. Auf dem Siegertreppchen stehen auch die beiden Bayern Thomas Fleischmann und Florian Hölzl sowie die Niedersachsen Christoph Meier-Oetjen und Mirco Peper.

Die zehn Hauswirtschafterinnen im Finale bereiteten saisonale landestypische Speisen aus ihrer Region für ein festliches Büfett zu. Im Team standen sie in Puch (Fürstenfeldbruck) vor der Herausforderung, Fachfremden in einer Mitmachaktion die Professionalität der eigenen Arbeit zu vermitteln - beim Vorbereiten der Wäsche für die Maschine zum Beispiel oder beim Eindecken einer festlichen Kaffeetafel. Tabea Sackmann (Niedersachsen) kochte sich vor die beiden Bayerinnen Katharina Beil und Elke Sommer.

Ging es in der Berufstheorie noch um die Probleme, die „Sturmtief Friederike“ Wald und Waldbesitzern bereitet hatte, mussten die 25 Forstwirte - unter ihnen eine Frau - im praktischen Wettbewerb u.a. mit möglichen Schäden umgehen, Bäume entasten und Schwachholz fällen. Für volle Punktzahl durften sie dabei eine Minute nicht überschreiten und mussten dafür sorgen, dass der Stamm die Zielmarkierung zentimetergenau trifft. Jonas Hartmann, Christian Schmitz (beide Thüringen) und Felix Dürr (Bayern) setzten sich an die Spitze in der Sparte Forstwirtschaft.

In der Sparte Tierwirtschaft untersuchten die zehn Teilnehmerinnen in Achselschwang den Tierkomfort im Kuhstall. Sie bauten eine Weidezaunanlage für fünf Tiere - mit Weidebonitur, Pflanzenbestimmung und in der dem Futterbedarf entsprechenden Größe. Für die dritte praktische Aufgabe durfte der Taschenrechner benutzt werden. Aber auch auf Nase und Geschmacksnerven kam es an. Denn bevor die Tierwirtinnen die Futter-Tagesration einer 850-Kilo-Kuh errechnete, musste sie 20 unterschiedliche Futtermittel erkennen. Das konnte Teresa Lowaschi aus Sachsen am besten. Sie verwies Astrid Müller (Sachsen-Anhalt) auf Platz 2 und Michelle Heyden (Thüringen) auf die Platz 3.

Im Weinberg war der fachkundige Blick der Jungwinzer in Ausbildung gefragt. Wie sind die Verhältnisse, welche Maschine und welche Werkzeuge sind in Nordheim am besten geeignet, um den Boden zu belüf­ten und die Begrünung einzuarbeiten? Dazu gehörte natürlich auch ein Praxistest. Die zweite Aufgabe führte die Teilnehmer in Nordheim direkt in die Privatkellerei Rolf Willy: Um einen Wein steril abzufüllen, war ihr Umgang mit dem Schichtenfilter gefragt. Am Ende setzten sich in der Sparte Weinbau 1 Kristin Antweiler (Rheinland-Pfalz), Jessica Himmelsbach (Baden-Württemberg) und Katharina Rößler (Rheinland-Pfalz) durch.

In der Sparte Weinbau 2 mussten zehn Aromen blind erschnuppert und typische Weine für diese benannt werden, zudem verschiedene Weine probiert, eventuelle Weinfehler erkannt und behoben werden. In einer anderen Aufgabe untersuchten die Jungwinzer in Fortbildung den Zustand der Reben und des nahen Weinberges, um die anstehende Pflanzenschutzmaßnahme dem physiologischen Zustand des Weinberges perfekt anzupassen. Am besten schnitten Christoph Baum-Barth (Rheinland-Pfalz), Martin Brengartner (Baden-Württemberg) und Paul Krug (Rheinland-Pfalz) ab.

Damit stehen die Sieger und Siegerinnen des 34. Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend unter dem Motto „Grüne Berufe #landgemacht: Qualität. Vertrauen. Zukunft.“ fest. Vor Ort wurde er von der Bayerischen Jungbauernschaft und dem Bayerischen Bauernverband sowie dem Landjugendverband Württemberg-Baden und dem Landesbauernverband in Baden-Württemberg organisiert. Der praktische Wettbewerb in den Sparten Land-, Forst- und Tierwirtschaft wurde im Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum (LVFZ) für Milchvieh- und Rinderhaltung in Achselschwang bzw. im Agrarbildungszentrum Lands­berg am Lech ausgetragen, die Hauswirtschafterinnen fanden in der Landwirtschaftsschule Fürstenfeldbruck freundliche Aufnahme, die JungwinzerInnen waren in der Privatkellerei Rolf Willy zu Gast. Genau wie den vielen Richtern aus der ganzen Republik, die den Berufswettbewerb mit ihren fachlichen und fairen Entscheidungen erst ermöglichten, gebührt ihnen und dem Haus der bayerischen Landwirtschaft besonderer Dank.

Der fachliche Wettstreit wird alle zwei Jahre von BDL, Deutschem Bauern- und Deutschem LandFrauenverband mit ihren Landesverbänden sowie der Schorlemer Stiftung veranstaltet. Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert, lenkt das Fort- und Weiterbildungsprojekt den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume. Das Finale wurde bereits achtmal in Bayern ausgetragen und zum 13. Mal in Baden-Württemberg.

Quelle: 05.06.2019, Bund der Deutschen Landjugend e.V.


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